VfL Osnabrück - Hallescher FC 3:3 (2:1)

3. Liga

06.08.17

Stadion an der Bremer Brücke (16.130)

Zuschauer: 6.765 (~350 Gäste)

 Eintritt: frei - Dauerkarte



Im Fachjargon spricht man bei diesen Begegnungen von Krisengipfel. Der VfL mit einem besonders miserablen Torverhältnis empfing also mal wieder den HFC, welcher bislang ebenfalls klar unter den Erwartungen blieb. Bereits eine halbe Stunde vor Anpfiff kündigte sich in der Ostkurve eine größere Choreo an. Und da war sie also, die Geburtstagschoreo der Violet Crew. Da es auf der Nord tatsächlich noch einige lila-weisse gab, die den Spruch "15 Jahre im Zeichen der Maske" nicht rafften, hier nochmal kurz für euch. Die VC nutzt die eiserne Maske der Varusschlacht als Logo, na klingelt's?
Neben dem Spruchband, gab es lila Stoffschals, das Wort "Ultras" in 3-D Buchstaben, sowie ein Wappen in der Mitte der Kurve. Sah ziemlich gut aus und so wurden viele Handykameras gezückt, obwohl es ohne nervige Sprüche wie "Oh, die Ultras feiern sich schon wieder selbst..." wohl nie gehen wird.
Der Gästeblock zu Beginn auffällig leer, ehe sich eine größere Gruppe Hallenser auf die Nord "schlich" und lautstark auf sich aufmerksam machte. Lila Brille mal kurz ab gesetzt: Das war ein gelungener Überraschungsmoment und nach mehrfachen Schikanen durch die Staatsgewalt in den letzten Jahren wurde dem Freund und Helfer heute mal ein ordentliches Schnippchen geschlagen. Die Aktion inkl. Wechselgesang mit dem Gästeblock dauerte allerdings nur wenige Minuten, ehe die Polizei die Gruppe einkesselte und in den Gästebereich eskortierte. In der Ostkurve stand nach langer Abstinenz mein (und vermutlich der vieler VfLer) Lieblingscapo wieder auf dem Zaun und gab den Takt vor. Und siehe da, es wurde schlagartig lauter und koordinierter. Wirklich ordentlicher Auftritt über 90 Minuten. Die Gäste um die Saalefront nun gemeinsam im Block, supporteten ebenfalls gut, ließen in Hälfte 2 aber etwas nach.
Auf dem Platz schenkte der VfL die frühe Führung ebenso schnell wieder her und stand hinten so offen wie ein Burgerrestaurant auf einem Freitagabend. Da helfen auch die Treffer von Rückkehrer Marcos Alvarez und Youngster Tigges nichts. Wenn der Gegner so zu Toren eingeladen wird, geht es zwangsläufig gegen den Abstieg. Aktuell darf man den tristen Ligaalltag aber erstmal ausblenden, denn jetzt heißt es Pokalzeit und mit dem HSV kommt ja sogar ein richtiger Aufbaugegner