FK Crvena Zvezda - FK Radnički Niš 3:0

Jelen Super Liga (1. Liga Serbien)

23.07.17

Stadion Rajko Mitić - "Marakana" (55.000)

Zuschauer: 4.913 (keine Gäste)

 Eintritt: 600 Serbische Dinar (5€)



Gegen 10:30 war die Neckermann-Reisegruppe aus Deutschland erwacht und hatte sich den Schweiß vom Körper gewaschen. Für den Sonntag wurde neben Fussball, was inzwischen so fest im Alltag integriert ist wie der Morgenschiss oder das Abendessen noch die Ada Ciganlija angepeilt, also der Stadtstrand von Belgrad. Etwas außerhalb des Zentrums liegt hier eine Oase, die zum Schwimmen und relaxen einlädt. Mucke dröhnt durch die Lautsprecher, das Bier ist kalt und die Save erfrischend. Hier lässt es sich auf jeden Fall für ein paar Stunden aushalten, auch wenn man sich nen astreinen Sonnenbrand abholt. Wir fuhren kurz zum Apartment zurück, wo wir noch astrein vom Taxifahrer gemolken wurden, das getürkte Taxameter bewegte uns dazu die Fahrt frühzeitig zu beenden und der Fahrer gab sich einsichtig auch mit weniger Dinar zufrieden als ihm angezeigt wurden. Die bewährte Stunde vor Anpfiff ging es wieder Richtung Marakana, der größten Schüssel in Serbien. Von außen beeindruckt das Stadion erstmal nicht m, da es sehr flach aussieht, kommt man allerdings in den Innenbereich, klappt einem erstmal der Unterkiefer runter, denn das Stadion ist tief gebaut und wunderschön. Auch die Fluter sind eine Besonderheit, stehen sie doch 10 Meter hinter den Tribünen außerhalb des Stadions. Wir schauten uns wie echte Kunden noch im Fanshop und im Szeneladen der Delije um. Wären in diesem nicht unfassbar viele Aufkleber verteilt, würde er allerdings aussehen wie ein H&M. Mit Erdnüssen und Eistee bewaffnet ging es auf die gähnend leere Haupttribüne. Auch hier fanden sich die meisten Zuschauer erst kurz vor Anpfiff auf ihren Plätzen ein. Die Delije beflaggte schon mal besser als die Grobari am Vortag und auch die zahlreichen Schwenker lassen den Satzsieg Tifomaterial an die rot-weissen gehen. Auffällig dabei die Schwenkfahne mit einer Erdbeere. Hierbei handelt es sich nicht um das serbische Lieblingsobst, sondern die Fahne, wie auch eine Fahne mit seinem Konterfei erinnern an Marko Ivkovic. Der erst 25-jährige wurde beim Basketballauswärtsspiel von einem Galatasaray Fan tödlich mit einem Messer verletzt und trug den Spitznamen "Jagoda/Strawberry".
Einige Spruchbänder wurden gezeigt, meist als Protest gegen die Auflagen des Verbands und die damit verbundene Zerstörung des serbischen Fussballs. Auch Pyro wurde ordentlich eingesetzt und beinahe das volle Programm abgespult. Rote und weiße Rauchtöpfe, etliche Bengalen und ein paar Strobos wurden über das komplette Spiel über verteilt. Mit dem Handy sind solche geilen Aktionen nicht annähernd so gut einzufangen, wie mit der Kamera, daher freut euch schon mal auf die Bilder auf Philipp, in den kommenden Tagen gehen seine Berichte bei @HopppingOrangeBlue online. Auch Zvezda legte einen astreinen Saisonauftakt hin und gewann ungefährdet mit 3:0. Wir fuhren in die Altstadt und gönnten uns noch einmal die serbische Küche inkl. Bier, bevor es auf's Zimmer ging. Am Folgetag wurden wir dank Sascha kostenneutral zum Flughafen chauffiert. Das Prinzip in Belgrad ist hier völlig beschissen. Zum Gate kamen wir nur mit Boardingpass, erst direkt am Gate folgte der Sicherheitscheck, nur um dann in einen viel zu kleinen Warteraum zu gelangen. Marcel wählte den passenden Begriff "Schweinetransporter". Wer sparen will, muss da eben durch, aber auch Wizzair könnte das besser lösen...
Der pinke Bomber brachte uns in verregnete Nürnberg zurück und wir wollten direkt wieder zurück. Gutes Stichwort, denn die 7 Tage haben auf jeden Fall heiß gemacht und die nächste Tour nach Südosteuropa lässt mit Sicherheit nicht lange auf sich warten. Und mit Mazedonien, Kroatien und dem Kosovo fehlen ja auch noch ein paar Länderpunkte