FC Gütersloh 2000 - TuS Erndtebrück
Oberliga Westfalen
21.05.17
Ergebnis: 1 - 1
Heidewaldstadion (12.500)
Zuschauer: 879 (~ 30 Gäste)
Eintritt: 7€
FSV Frankfurt, SC Paderborn, VfR Aalen. Alles aktuelle Beispiele der 3. Liga, die die wirtschaftlichen Probleme in Deutschlands neu beworbener Profiliga aufzeigen. Aber auch wenn man ein paar
Ligen tiefer schaut, erkennt man schnell, dass es um den deutschen Amateurfußball schlecht bestellt ist. Die Sportfreunde Siegen zogen sich freiweillig in die Oberliga zurück, Röchling Völklingen
rung bis zuletzt mit den finanziellen Hürden eines Regionalligaaufstiegs. Wie kann es sein, dass die kleinen Vereine bei sportlichem Erfolg Existenzsorgen haben müssen, während bei über der
Hälfte der Bundesligaclubs jährlich mehr als 100 Millionen Euro umgesetzt werden? Was ist die Basis, welche vom DFB stets als elementar bezeichnet wird, dem Verband tatsächlich wert? Weiteres
aktuelles Beispiel und Ziel meines Sonntagsausflugs: Der FC Gütersloh. Der Verein aus Ostwestfalen, welcher bereits 2000 Insolvenz anmeldete, aber nur 3 Tage später als FC Gütersloh 2000
neugegründet wurde, steht nun vor dem endgültigen Ende und der Auflösung. Da die Zukunft des altehrwürdigen Heidewaldstadions somit komplett offen steht und gegen den Tabellenführer des TuS
Erndtebrück das letzte Heimspiel anstand, pilgerte halb Hoppingdeutschland nach OWL um den Ground noch kreuzen zu können. Strahlender Sonnenschein rundete die perfekten Bedingungen für den
Abschied ab und auch zahlreiche Retro-Trikots, Zaunfahnen und Schwenker wurden nochmal rausgeholt. Der Ground, natürlich absolute Pflicht, gerade wenn man in knapp einer Stunde hier ist,
versprüht einfach Nostalgie pur das Teil. Zum Einlaufen der Teams gab's eine kleine Fahnenchoreo, zu der sich auch Philipp gesellte, welcher heute bereits das dritte Spiel sah, bevor mit dieser
Begegnung die Kirsche auf die Torte kam. Die knapp 30 Gäste aus der Nähe von Siegen, welche bereits aufgestiegen sind, gesellten sich zu den Heimfans. Der Verein mitsamt Fans gehört zu denen, die
man in der Regionalliga so sehr braucht, wie ein Sonnenstudio im Oman. Das Spiel von viel Kampf geprägt, machte richtig Spaß und auch Ex-Profi Fatmir Vata hüpfte wie ein HB-Männchen an der
Seitenlinie entlang. Dem Schiri wurde es irgendwann zu bunt und er verwies den FCG-Coach auf die Tribüne, welcher aber erstmal 2 Minuten stehen blieb als wäre nix passiert
Am Ende stand zum Abschluss ein Punktgewinn gegen den Spitzenreiter, sportlich hat die Truppe sogar einige Hopper (mich eingeschlossen) mitgerissen, umso trauriger als dann der Abpfiff ertönte
und es hieß: Mach's gut Heidewaldstadion! Zum Schluss wurde noch ein einziger Bengalo gezündet.Das letzte Fünkchen Hoffnung? Für den FC Gütersloh kommt es zu spät, aber der deutsche
Amateurfußball ist noch nicht verloren...